Ziele und Inhalte
Kinder psychisch erkrankter Eltern sind in vielfältiger Weise belastet. Die Belastungen stellen für die Kinder ein erhöhtes Risiko dar, selbst eine psychische Störung zu entwickeln. Trotz belastender Lebensumstände und Probleme entwickeln nicht alle Kinder im Entwicklungsverlauf psychische Auffälligkeiten und Störungen. Was lässt Kinder die vielfältigen Belastungen besser überstehen? Was verhindert oder mildert die Entwicklung von Störungen und Auffälligkeiten bei den betroffenen Kindern? Was stärkt Kinder, damit sie trotz ungünstiger, schwieriger Lebensbedingungen, eine gute (gesunde) Entwicklung nehmen?
In der Psychologie spricht man von seelischer Robustheit und Widerstandsfähigkeit und hat dafür den Begriff der Resilienz eingeführt.
In der Forschung konnten verschiedene Einflussfaktoren - sogenannte Schutzfaktoren - identifiziert werden, die zur Resilienz führen. Es wurden sowohl bedeutsame generellen Schutzfaktoren für eine gesunde Entwicklung als auch spezifische Schutzfaktoren gefunden, die Kinder psychisch erkrankter Eltern gezielt stärken können.
Studien zeigen übereinstimmend, dass insbesondere familiäre Schutzfaktoren eine große Bedeutung für eine positive Entwicklung und psychische Gesundheit von Kindern haben. Merkmale wie emotionale Verbundenheit, Flexibilität in den familiären Strukturen, Kohäsion, Ausdruck von Gefühlen, offene und kongruente Kommunikation und familiäre Bewältigungskompetenzen, stärken die Kinder in besonderer Weise und macht sie gegenüber Belastungen widerstandsfähiger.
Die Bedeutung der familiären Schutzfaktoren legt den Blick auf das System Familie nahe. Die familiäre Resilienz fokussiert auf Prozesse, die es der Familie als System ermöglichen, ihre Aufgaben trotz vorliegender widriger und belastender Lebensumstände gut zu erfüllen und eine gesunde Entwicklung ihrer Mitglieder zu fördern. Diese Erkenntnisse der Resilienzforschung rücken familienbezogene Interventionen und speziell die Arbeit mit den Eltern in den Fokus.
In dem Workshop erhalten Sie zunächst einen Einblick in die Belastungen und das Belastungserleben der Kinder und ihrer psychisch erkrankten Eltern. Anschließend werden die zentralen Erkenntnisse der Forschung zur Resilienz - speziell zur familiären Resilienz - vorgestellt. Das Wissen darüber liefert wertvolle Ansatzpunkte für eine gezielte Förderung und Stärkung der Kinder und ihrer Familien. Anhand von Fallvignetten werden dann die Möglichkeiten und Methoden der eltern- und familienbezogenen Arbeit behandelt
Literatur
Albert Lenz (2019). Ressourcen psychisch kranker und suchtkranker Eltern stärken. Ein Gruppenprogramm zur Prävention von Kindesmisshandlung und -vernachlässigung. Göttingen: Hogrefe.
Albert Lenz (2021). Ressourcen fördern. Mentalisierungsbasierte Interventionen bei Kindern psychisch kranker Eltern und ihren Familien. Göttingen: Hogrefe.
Albert Lenz (2022): Kinder psychisch kranker Eltern stärken. Informationen zur Förderung von Resilienz in Familie, Kindergarten und Schule. Göttingen: Hogrefe.
Zielgruppe
Diese Fortbildung wendet sich an psychologische, pädagogische und sozialpädagogische Fachkräfte, die mit Kindern und ihren psychisch erkrankten Eltern im therapeutischen, beraterischen und/oder pädagogischen Kontext arbeiten.
Programmverlauf
Dienstag, 18. Juni 2024
- Ankommen, Vorstellungsrunde, Erwartungsklärung
- Grundlagen:
- Belastungen und Entwicklungsrisiken für die Kinder psychisch erkrankter Eltern
- Schutzfaktoren und familiäre Resilienz: Was stärkt die Kinder psychisch kranker Eltern?
- Arbeit mit psychisch erkrankten Eltern
- Rückfragen der Teilnehmer:innen: Erfahrungen aus der eigenen Praxis
Mittwoch, 19. Juni 2024
- Möglichkeiten und Methoden familien- und elternbezogene Arbeit
- Mentalisierungsbasierte Haltung und Techniken
- Psychoedukation für Kinder
- Bearbeitung von Parentifizierungsprozessen
- Förderung der familiären Beziehungen durch Stärkung der elterlichen Mentalisierungsfähigkeit
- Förderung reflexiven Bewältigungshandeln
- Förderung der sozialen Ressourcen
- Konkretisierung des Transfers in die eigene Praxis
Arbeitsformen
Input im Plenum, Arbeit in Kleingruppen, Fallbesprechungen aus der Praxis der Teilnehmer:innen, Transfer in die eigene Praxis
Organisatorische Hinweise
Tagungsort
CJD Bonn Castell
Graurheindorfer Str. 149
53117 Bonn
Telefon 0228 9896-0
www.cjd-bonn.de
Beginn: 18.06.2024, 10:30 Uhr
Ende: 19.06.2024, 16:00 Uhr
Arbeitszeiten
18.06.2024
11:00 Uhr - 12:30 Uhr
13:30 Uhr - 15:00 Uhr
15:15 Uhr - 18:30 Uhr
19.06.2024
09:00 Uhr - 10:30 Uhr
10:45 Uhr - 12:30 Uhr
13:30 Uhr - 14:30 Uhr
14:45 Uhr - 16:00 Uhr
Referent
Prof. Dr. Albert Lenz, Dipl. Psychologe, Institut für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie der KatHo NRW
Kursleitung
Dr. Petra Kleinz, Dipl. Pädagogin, Sozialdienst kath. Frauen Gesamtverein e. V., Dortmund
Anmeldung
Bitte schriftlich bis zum 09.04.2024 an Ramona Hartmann, E-Mail fortbildung@skf-zentrale.de oder Fax 0231 557026-60. Organisatorische Fragen bitte unter Telefon 0231 557026-13.
Kosten
Die Kosten der Veranstaltung betragen inkl. Unterkunft und Verpflegung 385 Euro (vorbehaltlich der Förderung durch das Bundesministerium).
Nach der Veranstaltung erhalten Sie eine Rechnung.
Rücktrittsbedingungen
Es werden nur schriftliche Absagen (auch Mail oder Fax) akzeptiert.
Die Stornokosten betragen bei Absage später als
‒ 8 Wochen vor Beginn: 25% aller Kosten
‒ 4 Wochen vor Beginn: 40% aller Kosten
‒ 2 Wochen vor Beginn: 80% aller Kosten
‒ 1 Woche vor Beginn: 100%.
Veranstalter
Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V.
Agnes-Neuhaus-Str. 5
44135 Dortmund
www.skf-zentrale.de
Zielgruppe
Diese Fortbildung wendet sich an psychologische, pädagogische und sozialpädagogische Fachkräfte, die mit Kindern und ihren psychisch erkrankten Eltern im therapeutischen, beraterischen und/oder pädagogischen Kontext arbeiten.
Kosten
Die Kosten der Veranstaltung betragen inkl. Unterkunft und Verpflegung 385 Euro (vorbehaltlich der Förderung durch das Bundesministerium).
Nach der Veranstaltung erhalten Sie eine Rechnung.